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Wie Sie politische Gefangene in Belarus unterstützen können

In Belarus sind derzeit weiter über Tausend politische Gefangene inhaftiert. Dazu gehören Frauen und Männer, Junge und Alte, Arbeiter, Journalistinnen, Geschäftsleute, Ärztinnen. Menschen aus allen Schichten der belarusischen Gesellschaft sitzen in Haft, die lediglich ihre grundlegenden Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Anspruch genommen haben und dafür oft zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt wurden.

Einführung

Es wird zunehmend schwieriger, politische Gefangene in Belarus zu unterstützen. Denn die Behörden versuchen mit allen Mitteln die Solidarität zu brechen. Dennoch gibt es nach wie vor Wege, wie Sie diese Menschen auch aus dem Ausland direkt und indirekt unterstützen können. Im Folgenden stellen wir dafür Plattformen und Initiativen vor und geben Tipps.

Schreiben Sie politischen Gefangenen

Gratulieren Sie den Gefangenen zum Geburtstag oder schicken Sie politischen Gefangenen einen Brief oder eine Postkarte auch unabhängig von besonderen Anlässen.

Was Sie beim Schreiben beachten sollten:

  • Übernehmen Sie die Schreibweise der Adresse genauso, wie es Ihnen oben angezeigt wird. Auch die Menschenrechtsorganisation „Viasna“ veröffentlicht die jeweils aktuellen Adressen der Gefangenen auf Ihrer Website.
  • Sie können, müssen aber nicht, Ihre Absenderadresse aufschreiben.
  • Die Texte müssen auf Russisch oder Belarusisch verfasst werden – nutzen Sie dafür gerne Google Translate, DeepL oder kommen Sie zu unseren regelmäßig stattfindenden Schreibwerkstätten.
  • Schreiben Sie über positive Neuigkeiten, Filme, Bücher, Haustiere, Ihre Stadt, Reisen oder den Alltag. Vermeiden Sie jedoch politische Aussagen oder Andeutungen. Sie können aber Gesundheit oder viel Kraft wünschen.
  • Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf: Es braucht nicht immer Worte! Sie können beispielsweise auch etwas zeichnen.
  • Schicken Sie gerne auch leere Postkarten – so ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie den politischen Gefangenen ausgehändigt werden und diese selbst Ihre Liebsten zu Feiertagen gratulieren können.
  • Schicken Sie uns gerne eine Kopie oder Fotos Ihres Schreibens, damit wir es gegebenenfalls Angehörigen oder den Gefangenen nach Entlassung übergeben können.

Beachten Sie, dass Ihre Post die Gefangenen nicht immer erreicht, da Zensur und Willkür durch die Gefängniswärter*innen herrschen. So wird Post an Gefangene zurückgehalten, um diese unter Druck zu setzen oder zu bestrafen. Dennoch ist Schreiben wichtig, entlassene Gefangene bestätigen uns immer wieder, dass Briefe ihnen und dem Regime zeigen, dass die Welt nicht vergisst. Vielfach bekommen Gefangene auch indirekt mit, dass Post für sie angekommen sind – allein dieses Wissen ist vielfach eine mentale Schütze!

Diese Initiativen unterstützen Sie beim Schreiben und Versenden

Das Solidarity Postcards Atelier stellt ein Formular bereit, über das sie eine Nachricht an eine*n politische*n Gefangene*n senden können. Die Initiative schreibt Ihren Text per Hand auf eine Postkarte und schickt diese per Post nach Belarus.

Briefe und Unterstützung an die Familien von politischen Gefangenen können Sie über die Webseite Dissidentby.com senden. Dort können nicht nur angeben, an welche*n Gefangene*n Sie bereits einen Brief gesendet haben, sondern auch den Status Ihrer Briefe verfolgen. Außerdem gibt es eine Möglichkeit, eine Patenschaft für Gefangene zu übernehmen („Keeper“ werden).

Schicken Sie ein Paket ins Gefängnis

  • Pakete können nur an Gefangene in Untersuchungshaft (СИЗО, SISO) geschickt werden, deren Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Es ist jedoch möglich, nach enger Absprache mit den Angehörigen auch danach ein Paket an sie zu senden, damit sie es später weitergeben können – wir können Ihnen dabei helfen.
  • Es gibt eine Liste von erlaubten Artikeln, die man per Paket an Inhaftierte schicken darf. Außerdem gibt es Bestimmungen, wie viel das Paket wiegen darf, wie es verpackt, beschriftet und verschickt werden muss. Kontaktieren Sie uns gerne diesbezüglich!

Spenden Sie, damit wir weiterhin (entlassenen) politisch Verfolgten helfen können

Bereits seit 2020 leistet Libereco medizinische Hilfe für entlassene politische Gefangene und Opfer staatlicher Gewalt. Mit unserem Programm für psychosoziale Hilfe unterstützen wir zusätzlich politische Verfolgte aus Belarus, mit einem besonderen Fokus auf Angehörige und Unterstützernetzwerke von politisch Gefangenen. Des Weiteren bieten wir außergerichtliche Rechtsberatung für politische Verfolgte im Exil.

Bauen Sie politischen Druck auf

Rufen Sie etwa die Abgeordneten Ihres Wahlkreises dazu auf, sich für die Freiheit der politischen Gefangenen einzusetzen:

  • Eine Patenschaft für Gefangene im Rahmen unserer Kampagne #WeStandBYyou zu übernehmen;
  • Sich in Ausschüssen, Gremien und insbesondere in der Öffentlichkeit für das Thema zu engagieren;
  • Und die belarusischen Behörden zur Freilassung aller politischen Gefangenen aufzufordern.

Schaffen Sie Öffentlichkeit für die Situation in Belarus:

  • Informieren Sie sich über die Lage in Belarus, z.B. auf der Website der Menschenrechtsorganisation Viasna und teilen Sie in den sozialen Netzwerken Informationen über politische Gefangene mit dem Hashtag #WeStandBYyou.
  • Reagieren Sie auf und Teilen Sie unsere Beiträge auf X, Instagram, Bluesky, Threads, LinkedIn oder Facebook.
  • Schließen Sie symbolisch Freundschaft mit politischen Gefangenen über das Portal Politzek.me und erfüllen Sie im Rahmen dessen kleinere Aufgaben, um auf das Schicksal politischer Gefangener hinzuweisen.